Eiernudeln selber machen (Einfache Anleitung)

In diesem Artikel lernst Du Schritt für Schritt, wie Du einfache Eiernudeln selber machen kannst.

Dieses Grundrezept eignet sich perfekt für Tagliatelle und Pappardelle, kann aber auch für andere Nudelsorten wie Garganelli, Sachetti und Sopresine verwendet werden.

Als Erstes zeige ich, wie Dir Bandnudeln mit dem Eierteig gelingen und welche traditionellen Rezepte perfekt dazu passen.

Danach findest Du Anleitungen für fortgeschrittene Nudelsorten sowie Tipps zum Kochen, Aufbewahren und Trocknen von Pasta mit Ei.

Viel Erfolg!

Eiernudeln selber machen: Schritt-für-Schritt-Anleitung

Der Eierteig ist in Italien mindestens genauso beliebt wie der klassische Nudelteig mit Hartweizen.

Er ist vor allem im Norden Italiens zu Hause und kann aufgrund seiner hervorragenden Dehnbarkeit und Elastizität auch für gefüllte Nudeln wie Ravioli und Tortellini verwendet werden.

Das beste Rezept für Eiernudeln:

Für 4 Personen

  • 400 Gramm Weichweizenmehl Typ 405 (oder italienisches Mehl Tipo 00)
  • 4 g Salz
  • 4 Eier

(In der Rezeptkarte unter „Produkte“ findest Du meine Markenempfehlungen für Mehlsorten)

In der Regel wird für dieses Rezept italienisches Mehl Tipo 00 verwendet, dieses ist allerdings nicht überall erhältlich. Als Ersatz kannst Du problemlos handelsübliches Weizenmehl Typ 405 verwenden, dessen Eigenschaften vergleichbar sind.

Neben diesem Grundrezept gibt es noch einige Variationen, mit denen Du zum Beispiel mehr Biss oder eine noch bessere Dehnbarkeit erreichen kannst. Die verschiedenen Rezepte findest Du im folgenden Artikel: Grundrezept für Nudelteig mit Ei (mit Variationen).

Schritt 1: Forme eine Mehlmulde und verquirle die Eier darin, sodass eine viskose Masse entsteht.

Als Erstes leere ich das Mehl auf die Arbeitsfläche und forme aus 400 Gramm Mehl eine etwa 15 Zentimeter breite Mulde mit einem 1 Zentimeter dicken Boden.

Anschließend streue ich das Salz und die Eier hinein.

Mit einer Gabel platze ich die Dotter auf und verquirle die Eimasse. Dann inkorporiere ich nach und nach das Mehl aus der Außenwand und dem Mehlboden, ohne dass eine Öffnung entsteht.

Schritt 2: Schabe das Mehl von jeder Seite auf die Eiermasse, sodass ein bröseliger Teig entsteht.

Sobald eine „breiige“ Masse entstanden ist, fahre ich von jeder Seite mit dem Teigschaber unter den Mehlboden und klappe es über die Mulde.

Dann fahre ich mehrmals durch die Masse durch, sodass ein bröseliger Teig entsteht.

Schritt 3: Presse die Brösel zu einem Teig-Klumpen zusammen.

Als Nächstes kratze ich Mehlreste von meinem Teigschaber und fahre mit den Händen fort. Dazu presse ich die Teig-Brösel zu einem Klumpen zusammen.

Wenn die Masse sich nicht zu einem Klumpen bilden will, kannst Du etwas Wasser großflächig dazugeben (Bild 2).

Die übrigen Teig-Brösel auf der Arbeitsfläche werden im nächsten Schritt in den Teig eingearbeitet.

Solltest Du bei diesem Schritt Schwierigkeiten haben, dann findest Du hier Tipps gegen brüchigen Nudelteig.

Schritt 4: Knete den Teig etwa 8 Minuten zu einer Kugel.

Es gibt mehrere Knettechniken, eine davon finde ich besonders effektiv:

Übe mit dem Handballen Druck nach vorn auf die Teigmasse aus. Ziehe den Teig mit der anderen Hand wieder zurück und drehe ihn dabei leicht um etwa 45°. Wiederhole den Vorgang, bis alle Teig-Brösel eingearbeitet sind.

Knete den Teig mindestens 8 Minuten lang oder bis die Oberfläche sich seidig anfühlt und nicht mehr klebt.

Klebt der Teig noch an den Händen, musst Du Mehl auf die Arbeitsfläche streuen und einarbeiten.

Schritt 5: Verpacke den Nudelteig in Frischhaltefolie und lasse ihn 30 Minuten ruhen.

Sobald der Nudelteig die richtige Konsistenz hat, kannst Du ihn in Frischhaltefolie verpacken und 30 Minuten lang ruhen lassen.

Die Ruhezeit ist wichtig, denn dabei ordnen sich die Proteinketten, die für die Dehnbarkeit des Teigs verantwortlich sind, neu an. Nur dadurch lässt sich der Teig dünn ausrollen, ohne dass er wieder in die ursprüngliche Form zurückkehrt.

In diesem Artikel erfährst Du mehr darüber, warum Nudelteig ruhen muss.

Schritt 6: Rolle den Nudelteig auf etwa 1 Millimeter aus.

Wenn ich 400 bis 600 Gramm Mehl verwende, halbiere ich den Teig in der Regel, denn so lässt er sich leichter verarbeiten.

Die Teighälfte presse ich dann mit dem Handballen flach und rolle sie dann mit dem Nudelholz hauchdünn aus.

Falls Du eine Nudelmaschine besitzt, schau weiter unten in diesem Artikel vorbei: Dort habe ich eine Anleitung zum Ausrollen mit Tipps speziell für die Pastamaschine verlink.

Für Bandnudeln sollte das Teigblatt nicht dicker als 1 Millimeter sein, ein guter Indikator dafür, dass die erforderliche Teigstärke erreicht ist, ist, wenn die Arbeitsfläche durch den Teig sichtbar wird.

Zum Ausrollen mit dem Nudelholz gibt es eine einfache Technik:

Setze das Nudelholz mittig auf die Teigscheibe und dehne sie mit einer kurzen, wellenartigen Bewegung nach vorn aus.

Anschließend drehst Du die Scheibe um etwa 45 Grad und wiederholst den Vorgang. Sollte der Teig kleben, kannst Du ihn zwischendurch mit etwas Mehl bestreuen.

Tipp: sobald die Teigscheibe etwas größer ist, ziehe sie zu Dir über die Arbeitsfläche, sodass ein Drittel übersteht. Das schont einerseits den Rücken, da Du Dich nicht so weit nach vorn lehnen musst, gleichzeitig machst Du Dir dadurch die Schwerkraft zur Hilfe und der Teig lässt sich effektiver ausrollen.

Schritt 7: Falte die Teigscheibe drei- bis fünfmal in sich zusammen.

Der große Teil der Arbeit ist getan, nun müssen die Nudeln nur noch geformt werden.

Um Bandnudeln herzustellen, faltest Du den Teig mehrmals in sich zusammen. Damit wird es einfach, gleichmäßig geformte Nudeln zu erhalten.

Tipp: bevor ich den Teig falte, lasse ich ihn etwa 5 Minuten von beiden Seiten antrocknen. So stelle ich sicher, dass die Nudeln nachher zu Nestern geformt werden können, ohne zusammenzukleben.

Ist das Teigblatt danach immer noch klebrig, bestreue es unbedingt mit etwas Mehl, sonst schweißen sich die Nudeln beim Schneiden zusammen und Du musst sie einzeln von Hand trennen.

Schritt 8: Schneide den Teig in regelmäßigen Abständen, um Bandnudeln zu erhalten.

Mit einem scharfen Messer teile ich die Pasta in regelmäßigen Abständen (etwa 1 Zentimeter für Tagliatelle).

Als Letztes noch ein kleiner Trick: Bevor Du die Pasta schneidest, drehe die Teigplatte so, dass ein Ende nach oben zeigt. Damit erleichterst Du Dir das Formen der Nudelnester, denn so kannst Du die Tagliatelle alle auf einmal greifen (siehe Bild 24).

Schritt 9: Greife jeweils die Enden der Nudeln und forme Nester daraus.

Egal, ob Du die Nudeln trocknen, einfrieren oder gleich verwenden willst: Nudelnester zu formen ist die beste Möglichkeit, sie vorübergehend platzsparend zu lagern.

Halte die Enden der Pasta in einer Hand und wickle die Nudeln mit der anderen Hand einmal herum, wie auf den Bildern zu sehen.

Du erhältst wundervolle Bandnudeln!

Sind die nicht hübsch?

Jetzt hast Du gleich mehrere Möglichkeiten, Du kannst:

Beachte, dass frische Pasta deutlich schneller kocht als getrocknete. In der Regel reichen 2 bis 3 Minuten.

Welche Eiernudeln kann ich noch formen?

Bandnudeln sind am einfachsten zu formen und deshalb die beste Wahl, wenn Du zum ersten Mal Eiernudeln selber machst.

Es gibt aber noch viele weitere, fortgeschrittenere Nudelsorten zu entdecken!

Hier ist eine Liste mit weiteren Formen, die Du mit dem Eierteig herstellen kannst. Ich habe jeweils eine Schritt-für-Schritt-Anleitung mit Bildern verlinkt. 🙂

1. Tagliatelle selber machen

Tagliatelle gehören zur Kategorie der Bandnudeln und gelten als klassische Pasta aus der Region Emilia-Romagna in Italien. Sie sind 5-10 mm breit und etwa 25 cm lang. Diese Sorte kann man recht einfach und schnell selber machen, weshalb sie sich besonders für Einsteiger in der Welt der Nudelherstellung eignet.

2. Pappardelle selber machen

Pappardelle sind etwa dreimal so breit wie Tagliatelle und werden auf die gleiche Art und Weise hergestellt. Die Grundlage ist ein Eierteig, der so dünn wie möglich ausgerollt wird und anschließend gefaltet und in Bänder geschnitten wird.

3. Maltagliati selber machen

Maltagliati bedeutet übersetzt „schlecht geschnitten“: Diese Pastasorte ist aus dem Drang entstanden, Teigreste, die bei der Herstellung anderer Nudelsorten entstehen, wiederzuverwenden. Man kann Maltagliati auch mit Absicht herstellen und damit leckere Pastagerichte zubereiten.

4. Sopresine selber machen

Sopresine sind kleine Nudeln, die ihrer Form nach Tortellini ähneln, jedoch keine Füllung enthalten. Sie dienen als Ersatz für Tortellini, wenn mal keine Füllung vorhanden ist. Zusammen mit einer geschmackvollen Brühe geben sie ein leckeres Gericht ab.

5. Sachetti selber machen

Sachetti sind kleine gefüllte Nudeln, die von Hand hergestellt werden. Ihre Pyramiden-ähnliche Form hält sich auch nach dem Kochen und eignet sich hervorragend dazu, Gäste zu beeindrucken.

6. Garganelli selber machen

Garganelli sind sozusagen die handgeformte Version der Penne. Für die Herstellung von Hand wird dafür ein gerilltes Holzbrett und ein Holzstab verwendet. Diese Nudelsorte passt hervorragend zu fleischigen Soßen und Ragù.

Wenn Du gerne mehr über die Pasta-Herstellung lernen möchtest, dann empfehle ich Dir die folgende Anleitung zu lesen: Nudeln selber machen ohne Maschine: 29+ Nudelsorten

Eiernudeln selber machen (Einfache Anleitung)

Eiernudeln selber machen (Einfache Anleitung)

Yield: 4 Personen
Arbeitszeit: 35 minutes
Ruhezeit: 30 minutes
Total Time: 1 hour 5 minutes

Dieses Grundrezept eignet sich perfekt für Tagliatelle und Pappardelle, kann aber auch für andere Nudelsorten wie Garganelli, Sachetti und Sopresine verwendet werden.

Als Erstes zeige ich, wie Dir Bandnudeln mit dem Eierteig gelingen und welche traditionellen Rezepte perfekt dazu passen.

Danach findest Du Anleitungen für fortgeschrittene Nudelsorten sowie Tipps zum Kochen, Aufbewahren und Trocknen von Pasta mit Ei.

Ingredients

  • 400 Gramm Weichweizenmehl Typ 405 oder 550 (oder italienisches Mehl Tipo 00)
  • 4 g Salz
  • 4 Eier

Instructions

  1. Forme eine Mehlmulde und verquirle die Eier darin, sodass eine viskose Masse entsteht.
  2. Schabe das Mehl von jeder Seite auf die Eiermasse: Es entsteht ein bröseliger Teig.
  3. Presse die Brösel zu einem Teig-Klumpen zusammen.
  4. Knete den Teig etwa 8 Minuten lang zu einer glatten Kugel.
  5. Verpacke den Nudelteig in Frischhaltefolie und lasse ihn 30 Minuten ruhen.
  6. Rolle den Nudelteig etwa 1 Millimeter dünn aus.
  7. Falte den Teig und schneide ihn in Streifen.

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