Italienische Hartweizennudeln selber machen (Ohne Ei)
In diesem Artikel lernst Du Schritt für Schritt, wie Du einfache Hartweizennudeln selber machen kannst.
Dieses Grundrezept eignet sich perfekt für Fettuccine, kann aber auch für andere Nudelsorten wie Orecchiette, Cavatelli und Maccheroni verwendet werden.
Als Erstes zeige ich, wie Dir Bandnudeln mit dem italienischen Nudelteig ohne Ei gelingen und welche traditionellen Rezepte perfekt dazu passen.
Danach findest Du Anleitungen für fortgeschrittene Nudelsorten sowie Tipps zum Kochen, Aufbewahren und Trocknen von Pasta aus Hartweizen.
Noch mehr italienische Originalrezepte gefällig?
Tritt der kostenlosen Community mit 500+ Pastafans bei und erhalte 10 Originalrezepte im eBook Format direkt in Dein Postfach geliefert!
Viel Erfolg!
Vegane Hartweizennudeln selber machen: Schritt-für-Schritt-Anleitung
Der Nudelteig mit Hartweizen ohne Ei ist vor allem im Süden Italiens zu Hause.
Neben dem klassischen Nudelteig mit Ei das am weitesten verbreitete Rezept für Pasta und besteht aus 2 einfachen Zutaten: Hartweizen und Wasser.
Der hohe Proteingehalt von Hartweizen sorgt dafür, dass der Teig nach dem Kneten und Ruhen elastisch ist.
Das beste Rezept für Nudeln aus Hartweizen:
Für 4 Personen
- 400 Gramm Hartweizenmehl (Semola di grano duro, Rimacinata)
- 200 ml heißes Wasser
- 4 Gramm Salz
(In der Rezeptkarte unter „Produkte“ findest Du meine Markenempfehlungen für Mehlsorten)
In der Regel wird für dieses Rezept italienisches Mehl Tipo 00 verwendet, dieses ist allerdings nicht überall erhältlich. Als Ersatz kannst Du problemlos handelsübliches Weizenmehl Typ 405 verwenden, dessen Eigenschaften vergleichbar sind.
Alternativen für dieses Rezept findest Du in meinem Artikel:
Schritt 1: Das Mehl zu einer Mulde formen und nach und nach Wasser dazu leeren
Leere das Mehl auf die Arbeitsfläche und forme in der Mitte eine Mulde.
Gebe langsam das heiße Wasser in die Mitte der Mulde und vermische es nach und nach mit der Gabel mit dem Mehl.
Fahre fort, bis das gesamte Wasser aufgebraucht ist.
Schritt 2: Die bröselige Masse mit den Händen zu einem Klumpen formen und 10 Minuten kneten
Presse die bröselige Masse zu einem Teig-Klumpen zusammen und knete es mindestens 10 Minuten lang.
Füge kein weiteres Wasser hinzu! Der Teig mag trocken erscheinen, durch das Kneten wird aber das gesamte Mehl nach und nach in den Teig eingearbeitet.
Schritt 3: Weiter kneten, bis das gesamte Mehl in den Teig eingearbeitet ist
Es gibt mehrere Knettechniken, eine davon finde ich besonders effektiv:
Übe mit dem Handballen Druck nach vorn auf die Teigmasse aus. Ziehe den Teig mit der anderen Hand wieder zurück und drehe ihn dabei leicht um etwa 45°. Wiederhole den Vorgang, bis alle Teig-Brösel eingearbeitet sind.
Wenn nach 10 Minuten Kneten immer noch Mehl auf der Arbeitsfläche liegt, dann kannst Du eine (kleine!) Menge Wasser großflächig auftragen (ich verwende dazu einen Blumensprüher). Das restliche Mehl sollte sich dann einfach einarbeiten lassen.
Solltest Du bei diesem Schritt Schwierigkeiten haben, dann findest Du hier Tipps gegen brüchigen Nudelteig.
Schritt 4: Den Nudelteig in Frischhaltefolie verpacken und bei Zimmertemperatur 30 Minuten ruhen lassen
Erst wenn der Nudelteig eine glatte, seidige Oberfläche hat und nicht mehr klebt, ist er fertig.
Dann musst Du ihn 30 Minuten lang luftdicht verpackt ruhen lassen. Dazu wickelst Du den Teig am besten so luftdicht wie möglich in Frischhaltefolie ein und legst in fern von direkter Lichteinstrahlung zum Ruhen.
Während der Ruhezeit ordnet sich das Glutennetzwerk innerhalb des Teiges besser an, sodass die Struktur elastischer wird und perfekte Nudeln daraus geformt werden können. In diesem Artikel lernst Du mehr darüber, warum und wie lange Nudelteig ruhen muss.
Schritt 5: Ein Stück des Nudelteigs abschneiden und zu einer Scheibe pressen
Wenn ich 400 bis 600 Gramm Mehl verwende, halbiere ich den Teig in der Regel, denn so lässt er sich leichter verarbeiten.
Die Teighälfte presse ich dann mit dem Handballen flach und rolle sie dann mit dem Nudelholz hauchdünn aus.
Falls Du eine Nudelmaschine besitzt, schau weiter unten in diesem Artikel vorbei: Dort habe ich eine Anleitung zum Ausrollen mit Tipps speziell für die Pastamaschine verlinkt.
Schritt 6: Zu einer 1 Millimeter dünnen Nudelplatte ausrollen
Für Bandnudeln sollte das Teigblatt nicht dicker als 1 Millimeter sein, ein guter Indikator dafür, dass die erforderliche Teigstärke erreicht ist, ist, wenn die Arbeitsfläche durch den Teig sichtbar wird.
Zum Ausrollen mit dem Nudelholz gibt es eine einfache Technik:
Setze das Nudelholz mittig auf die Teigscheibe und dehne sie mit einer kurzen, wellenartigen Bewegung nach vorn aus.
Anschließend drehst Du die Scheibe um etwa 45 Grad und wiederholst den Vorgang. Sollte der Teig kleben, kannst Du ihn zwischendurch mit etwas Mehl bestreuen.
Tipp: sobald die Teigscheibe etwas größer ist, ziehe sie zu Dir über die Arbeitsfläche, sodass ein Drittel übersteht. Das schont einerseits den Rücken, da Du Dich nicht so weit nach vorn lehnen musst, gleichzeitig machst Du Dir dadurch die Schwerkraft zur Hilfe und der Teig lässt sich effektiver ausrollen.
Schritt 7: Den Nudelteig mehrmals falten und in Streifen schneiden
Der große Teil der Arbeit ist getan, nun müssen die Nudeln nur noch geformt werden.
Um Bandnudeln herzustellen, faltest Du den Teig mehrmals in sich zusammen. Damit wird es einfach, gleichmäßig geformte Nudeln zu erhalten.
Tipp: bevor ich den Teig falte, lasse ich ihn etwa 5 Minuten von beiden Seiten antrocknen. So stelle ich sicher, dass die Nudeln nachher zu Nestern geformt werden können, ohne zusammenzukleben.
Ist das Teigblatt danach immer noch klebrig, bestreue es unbedingt mit etwas Mehl, sonst schweißen sich die Nudeln beim Schneiden zusammen und Du musst sie einzeln von Hand trennen.
Mit einem scharfen Messer teile ich die Pasta in regelmäßigen Abständen (etwa 1 Zentimeter für Tagliatelle).
Als Letztes noch ein kleiner Trick: Bevor Du die Pasta schneidest, drehe die Teigplatte so, dass ein Ende nach oben zeigt. Damit erleichterst Du Dir das Formen der Nudelnester, denn so kannst Du die Tagliatelle alle auf einmal greifen (siehe Bild 24).
Schritt 8: Greife jeweils die Enden der Nudeln und forme Nester daraus.
Egal, ob Du die Nudeln trocknen, einfrieren oder gleich verwenden willst: Nudelnester zu formen ist die beste Möglichkeit, sie vorübergehend platzsparend zu lagern.
Halte die Enden der Pasta in einer Hand und wickle die Nudeln mit der anderen Hand einmal herum, wie auf den Bildern zu sehen.
Du erhältst leckere Fettuccine!
Schön, oder?
Jetzt hast Du gleich mehrere Möglichkeiten, Du kannst:
- Die selbst gemachte Pasta sofort kochen
- Die selbst gemachten Nudeln aufbewahren
- Die selbst gemachten Nudeln trocknen
Beachte, dass frische Pasta deutlich schneller kocht als getrocknete. In der Regel reichen 2 bis 3 Minuten.
Welche Nudelsorten kann ich noch formen?
Der klassische Nudelteig mit Hartweizen hat hervorragende plastische Eigenschaften und ist deshalb für bestimmte Nudelsorten besonders geeignet.
1. Dicke Spaghetti (Pici) selber machen
Pici ist eine italienische Pasta-Sorte aus der Toskana und gilt als die Ursprungsform der Spaghetti. Diese Nudelsorte wird aus einem Nudelteig mit Hartweizengrieß zu dünnen Bändern von Hand ausgerollt und typischerweise mit einem Ragù serviert.
2. Maccheroni selber machen
Maccheroni sind lange, röhrenförmige Nudeln. Sie werden in vielen Regionen Italiens hergestellt, die genaue Fabrikation variiert häufig ein wenig. Die Länge befindet sich meistens zwischen 4 cm und 20 cm.
3. Cavatelli selber machen
Cavatelli sind kleine, handgeformte Nudeln in Muschelform aus der Region Molise. Ihre Form eignet sich perfekt dazu, Soßen aufzunehmen. Sie werden in der Regel aus einem Nudelteig mit Hartweizen hergestellt und getrocknet.
4. Culurgiones selber machen
Culurgiones gehören zu den wenigen gefüllten Nudelsorten, die aus einem Nudelteig mit Hartweizen hergestellt werden. Sie finden ihren Ursprung auf Sardinien und werden in der Regel mit einer Füllung aus Kartoffel und Minze gefüllt.
5. Lorighittas selber machen
Lorighittas sind eine seltene Nudelsorte, von der nur die wenigsten bereits gehört haben dürften. Es handelt sich um doppelt genommene, gedrehte Stränge aus dünnen, Spaghetti-förmigen Nudeln. Sie werden in ganz Italien ausschließlich in einem kleinen Dorf namens Morgongiori, an der Westküste in der Mitte Sardiniens hergestellt. Traditionell werden Lorighittas an Allerheiligen am 1. November gegessen.
6. Orecchiette selber machen
Orecchiette bedeutet übersetzt kleine Öhrchen, denn so ähnlich sehen die kleinen, handgeformten Hütchen aus. Sie stammen aus der italienischen Region Apulien und werden traditionell in einem Gericht mit Stangenkohl serviert.
7. Sagne Torte selber machen
Bei Sagne Torte handelt es sich um handgedrehte Pasta aus Apulien. Diese Nudelsorte passt perfekt zu cremigen Soßen oder einer einfachen Tomatensoße.
Wenn Du gerne mehr über die Pasta-Herstellung lernen möchtest, dann empfehle ich Dir die folgende Anleitung zu lesen: Nudeln selber machen ohne Maschine: 29+ Nudelsorten
Hat Dir diese Anleitung geholfen? Hinterlasse gerne eine Bewertung und einen Kommentar. Hier sind weitere Artikel zum Thema, die Dich interessieren könnten:
- Wie viele frische Nudeln benötigt man pro Person?
- Frische Nudeln einfrieren: So bleibt der Geschmack erhalten
- Die besten Pastamaker im Praxistest 2023 (mit Video)
Hartweizennudeln selber machen (Einfache Anleitung)
Als Erstes zeige ich, wie Dir Bandnudeln mit dem italienischen Nudelteig ohne Ei gelingen und welche traditionellen Rezepte perfekt dazu passen.
Danach findest Du Anleitungen für fortgeschrittene Nudelsorten sowie Tipps zum Kochen, Aufbewahren und Trocknen von Pasta aus Hartweizen.
Zubehör
Zutaten
- 400 Gramm Hartweizenmehl Semola di grano duro, Rimacinata
- 200 ml heißes Wasser
- 4 Gramm Salz
Anleitungen
- Das Mehl auf eine saubere Arbeitsfläche häufen und in der Mitte eine Mulde formen.
- Das Wasser nach und nach in die Mulde geben und mit einer Gabel verrühren, bis ein krümeliger Teig entsteht. Diesen mit den Händen zu einer lockeren Kugel formen.
- Auf der sauberen Arbeitsfläche 10-15 Minuten kneten, bis er glatt und elastisch ist. Dazu den Teig mit den Handballen wegdrücken und mit den Fingern wieder zurückziehen. Dabei immer wieder um 90° wenden.
- Den Teig flach drücken, sodass eine Scheibe entsteht. Fest in Frischhaltefolie verpacken oder in eine Schüssel mit Deckel legen und mindestens 30 Minuten im Dunkeln ruhen lassen.
- Ein Stück des Nudelteigs abschneiden und zu einer Scheibe pressen.
- Zu einer 1 Millimeter dünnen Nudelplatte ausrollen
- Den Nudelteig mehrmals falten und in Streifen schneiden
- Greife jeweils die Enden der Nudeln und forme Nester daraus.
Hallo,
der Pastamaker von H.König sieht so ähnlich aus wie die Pastarela von Rommelsbach. Sind die beiden Maschinen baugleich? Gibt es Unterschiede. Über eine Beurteilung des Pastamakers von H.König würde ich mich freuen.
Können die Teile der Pastamakers in der Spülmaschine gereinigt werden?
Mit freundlichen Grüßen
Birgit