Nudeln kochen wie ein Profi (in 7 einfachen Schritten)

Nudeln hat schon fast jeder einmal gekocht, doch was wie eine triviale Aufgabe erscheinen mag, ist in Wahrheit eine Kunst.

Es geht nicht nur darum, die Nudeln zu garen, sodass sie verdaulich sind. Im besten Fall erreicht man auch noch die perfekte Konsistenz und sie werden zu einem kulinarischen Genuss.

Dabei spielen viele Faktoren eine Rolle, von denen nicht alle offensichtlich sind. In diesem Beitrag erfährst Du im Detail, was es für perfekt gekochte Nudeln braucht.

So kochst Du Nudeln wie ein Profi in 7 Schritten:

  1. Wiege 100 Gramm getrocknete Nudeln pro Person ab.
  2. Bringe 1 Liter Wasser pro 100 Gramm Nudeln in einem abgedecktem Topf zum Kochen.
  3. Gebe 20 Gramm Salz (2 EL) pro Liter in das kochende Wasser.
  4. Fülle die Nudeln in den Topf, rühre mit einem Kochlöffel um und stelle einen Timer.
  5. Probiere eine Minute vor Ablauf der Garzeit eine Nudel und prüfe die Konsistenz.
  6. Sobald die erwünschte Konsistenz erreicht ist, entferne die Nudeln mit einem Schaumlöffel.
  7. Vermische die Nudeln gründlich mit Soße und serviere das Gericht!

In diesem Artikel erkläre ich genau, was hinter diesen Anweisungen steckt, damit Du sie wie ein kultivierter Koch an jede Situation anpassen kannst.

Am Ende des Beitrags wirst Du nicht nur verstehen (wissenschaftlich basiert), welchen Einfluss Wasser, Salz und Stärke auf die Konsistenz der Pasta haben.

Du wirst auch alle mir bekannten Tipps kennen, mit denen nicht nur perfekte Nudeln, sondern auch meisterhafte Soßen gelingen.

Zudem entlarve ich ein Mythos, das sich bis heute in vielen Küchen wacker hält und zur Verschwendung von kostbaren Lebensmitteln führt.

Nudeln kochen in 7 Schritten – So geht’s

Hier sind sieben konkrete Schritte für perfekt gekochte Nudeln (mit Erklärung).

Nimm Dir fünf Minuten Zeit und erfahre mehr nützliches Wissen über gekochte Pasta, als jeder in Deinem Bekanntenkreis zu kennen vermag.

Oder teile diesen Artikel mit einer Person aus Deinem Umfeld und sorge dafür, dass sie mindestens einen dieser Tipps in die Praxis umsetzt. Danke im Voraus!

Schritt 1: Wiege 100 Gramm getrocknete Nudeln pro Person ab

Die richtige Portion abzuschätzen, ist bei Nudeln schwierig, denn sie gewinnen beim Kochen an Gewicht.

100 Gramm getrocknete Nudeln ergeben etwa 200 Gramm gekochte Nudeln, das entspricht etwa der im Durchschnitt benötigten Portion für eine Person, mit Soße und Beilage.

Falls Du frische Nudeln kochst, benötigst Du etwa 150 Gramm pro Person. Nicht getrocknete Nudeln haben einen höheren Wassergehalt und quellen daher beim Kochen weniger auf.

In diesem Artikel findest Du detaillierte Informationen zu den Mengenangaben für Nudeln.

Schritt 2: Bringe 1 Liter Wasser pro 100 Gramm Nudeln in einem abgedecktem Topf zum Kochen

Die richtige Menge Wasser ist ausschlaggebend für den Erfolg beim Nudeln kochen. In der Regel gilt 1 Liter Wasser pro 100 Gramm Nudeln als optimal.

Das mag etwas viel klingen, hat aber 2 gute Gründe:

  • Zum einen verhindert es, dass die Nudeln zusammenkleben, weil sie mehr Platz für Bewegung haben.
  • Zum anderen sorgt es für eine bessere Textur.

Wenn die Nudeln in den Topf wandern, reduzieren sie die Temperatur des Wassers und es braucht ein paar Sekunden, bis es wieder kocht. Je mehr Wasser sich im Topf befindet, desto schneller kocht es wieder auf und desto schneller werden die Nudeln darin gar.

Die Konsistenz der Pasta profitiert davon, denn je länger sie im Wasser schwimmen, desto weicher werden sie. Viel Wasser zum Kochen sorgt somit für kürzere Garzeiten und biss festere Pasta.

Wenn Du viele Nudeln kochst und keinen passenden Topf in der Größe besitzt, kannst Du die Nudeln ganz einfach in zwei Einheiten nacheinander kochen.

Schritt 3: Gebe 20 Gramm (1 EL) Salz pro Liter in das kochende Wasser

20 Gramm (1 Esslöffel) Salz pro Liter Wasser ist die perfekte Menge zum Kochen von Nudeln.

Salz spielt im Kochwasser nicht nur die Rolle eines Geschmacksträgers: Es unterstützt auch die Textur und verschafft den Nudeln einen deutlich besseren Biss.

Wenn sich Salz in Wasser löst, geht es eine schwache Bindung mit den Wassermolekülen ein. Dadurch sinkt mit dem Salzgehalt des Wassers die aufgenommene Wassermenge in den Nudeln.

Das ist ein Vorteil, denn zu viel Wasser sollen die Nudeln gar nicht aufnehmen: Die Textur und der Biss sind deutlich besser, die Nudeln werden weniger matschig.

Schritt 4: Fülle die Nudeln in den Topf und verrühre sie einmal mit einem Kochlöffel

Erst, sobald das Wasser ordentlich kocht, gehören die Nudeln in den Topf. Wie erwartet sinkt die Temperatur danach für ein paar Sekunden unter 100 °C und das Blubbern hält ein.

Rühre die Nudeln währenddessen mit einem Kochlöffel, sodass sie weder untereinander noch am Topfboden klebenbleiben.

Sobald das Wasser wieder kocht, sorgt die wallende Bewegung dafür, dass die Nudeln stets verrührt werden.

Nun ist auch der richtige Moment, die Zeit zu stoppen. Stelle einen Timer, der mindestens eine Minute vor der angegebenen Kochzeit klingelt.

Schritt 5: Probiere eine Minute vor Ablauf der Garzeit eine Nudel und prüfe die Konsistenz

Die perfekte Konsistenz hängt in großen Maße von der eigenen Vorliebe ab. Meistens wird eine bissfeste (al dente) Textur einer weichen, glitschigen Konsistenz bevorzugt.

Diese ist gar nicht so einfach zu erreichen, denn die genaue Kochzeit lässt sich nicht präzise genug voraussagen. Wann die Pasta die perfekte Textur erreicht, hängt von zu vielen Faktoren ab.

Die Nudelsorte, die Form des Topfes oder die Verwendung eines Gas- oder Induktionsherds sind nur einige davon.

Die sicherste Methode, um Nudeln zum richtigen Zeitpunkt aus dem Topf zu entfernen, ist, sie eine Minute vor Ende der angegebenen Garzeit zu probieren. Sind sie dann noch nicht gar, kann man sie jeweils in 30 Sekunden-Abständen erneut testen.

Zu lange sollte man das Kochen jedoch nicht herauszögern: Je länger die Nudeln kochen, desto schneller werden sie weich. Das Zeitfenster, um die gewünschte al dente Konsistenz zu erreichen, ist somit klein.

Schritt 6: Sobald die erwünschte Konsistenz erreicht ist, entferne die Nudeln mit einem Schaumlöffel

Um das Nudelwasser aufbewahren zu können, verwende ich zum Entfernen der Nudeln einen Schaumlöffel statt eines Siebs.

Nach dem Kochen enthält das Wasser die Stärke, die sich von den Nudeln gelöst hat. Eine kleine Tasse dieser kostbaren Lösung verleiht jeder Soße nicht nur Geschmack, sondern auch eine ausgezeichnet sämige, cremige Eigenschaft.

Der zweite Vorteil ist, dass ich (bei selbst gemachten Nudeln) meistens zwei separate Ladungen hintereinander koche. Neues Wasser aufzusetzen und das alte wegzuschütten, wäre eine unfassbare Verschwendung.

Wenn Du getrocknete Nudeln auf diese Weise kochst, muss Du die erste Ladung Pasta etwas früher aus dem Wasser holen, weil sie in der Soße weitergaren.

Zwar werden sie darin nicht so schnell weich, denn die Inhaltsstoffe der Soße binden Wasser und verhindern, dass es in den Teig übergeht, nach längerer Zeit werden sie aber trotzdem weich.

Bei frischen, selbst gemachten Nudeln ist die Garzeit so kurz, dass die Konsistenz sich kaum verändern wird.

Schritt 7: Vermische die Nudeln gründlich mit Soße und serviere das Gericht!

Sobald die Nudeln fertig gekocht sind, gehören sie nicht sofort auf einen Teller. Zuerst müssen sie mit der passenden Soße gründlich vermischt werden, die hoffentlich schon fertig zubereitet wurde.

Oft bereite ich die Soße in einer Pfanne zu, in dem Fall werden sie Nudeln hineingefüllt und ordentlich darin geschwenkt. Erst dann können sie auf warmen Tellern angerichtet, dekoriert und serviert werden.

Dieser Schritt ist unglaublich wichtig, denn Soße und Nudeln harmonieren gemeinsam am besten:

Die Nudeln sorgen für einen festen Biss und ein angenehmes Mundgefühl, während die Soße hauptsächlich für den Geschmack verantwortlich ist und von den Nudeln zum Gaumen getragen wird.

Nur wenn die Soße überall an den Nudeln haftet, ist der Genuss garantiert!

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